Dienstag, 8. Juni 2010

Wo ist Kalli?

8. Juni 2010
Eine verzweifelte Mutter sucht ihren Sohn

Er ist schon zweimal zu seiner Mutter geflüchtet, zurzeit soll Karlheinz "Kalli" S. in Eckernförde sein. Wird ein 17-Jähriger das Opfer eines Scheidungskrieges und von Behördenwillkür?

"Kallis" Mutter schildert die Ereignisse der vergangenen Jahre so: 2001 lässt sie sich von ihrem gewalttätigen Ehemann scheiden. Der droht schon vorher: "Wenn du dich von mir scheiden lässt, werde ich dafür sorgen, dass du deinen Sohn nicht mehr siehst." 2002 wird  "Kallis" Mutter mit Hilfe falscher Zeugen das Sorgerecht entzogen.

Der Junge lebt in Franken, fühlt sich dort nicht wohl, will zu seiner Mutter. Das sagt er auch vor Gericht. Doch der Vater verhindert den Umgang. "Kalli" reißt am 10. Mai 2008 aus, der Junge sucht bei seiner Mutter in Berlin Unterschlupf. Darauf reagiert das Jugendamt mit der Aufforderung: "Nach den Ferien schicken Sie Ihren Jungen zum Jugendnotdienst, sonst bricht die Polizei Ihre Wohnung auf."

Margot S. fügt sich, für "Kalli" beginnt eine Heimkarriere mit negativen Erfahrungen. Wieder nimmt der Junge Reißaus, versteckt sich acht Wochen lang bei seiner Mutter. Dann kommen Polizei und Vormünderin. "Kalli" wird am 11. März 2009 gegen 19.40 Uhr aus der Wohnung geholt, er schreit: "Ich will bei meiner Mutter bleiben."

Seine Spur verliert sich an der Ostsee. Das Jugendamt begründet die Trennung von Mutter und Kind auf diese Weise: "Von einen Umgang wird abgeraten, um die positive Entwicklung von Karlheinz nicht zu gefährden." Dazu Margot S.: "Darunter verstehen die wohl, dass der Wille meines Jungen gebrochen werden soll."