Montag, 13. Oktober 2008

Projekte

13. Oktober 2008
"Familienbesucherinnen" helfen

Eltern sollen mit dem Angebot von Familiensprechstunden oder durch "Familienbesucherinnen" bei der Erziehung und Förderung ihrer Kinder unterstützt werden.

Niedersachsenportal, 13. Oktober 2008

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Gastbeiträge

9. Oktober 2008
Ehemalige Heimkinder: Kirchen immer noch zögerlich

Klaus Klüber hat die Seiten http://www.ex-heimkinder.de ins Netz gestellt. Er bat mich um Überarbeitung und Veröffentlichung dieses Beitrags:

Das Schicksal ehemaliger Heimkinder in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren ist wieder öffentliches Thema geworden. Aber immer noch wiegeln christliche Institutionen ab und sprechen von „bedauerlichen Einzelfällen“. Außerdem hüllen sich die Verantwortlichen in Schweigen, wenn diese Fragen gestellt werden: Bei welchem ehemaligen Heimkind hat man sich entschuldigt, welches ehemalige Heimkind hat eine Entschädigung bekommen?

Statt dessen werden Studien in Auftrag gegeben, als wisse man nicht, was damals in kirchlichen Kinderheimen geschehen ist. Fakt ist: Die Kirchen haben seinerzeit nicht nur mit der Betreuung einträgliche Geschäfte gemacht, sondern auch mit Zwangsarbeit.

Auf der anderen Seite hat es kaum eine individuelle Förderung von Heimkindern gegeben, Konzepte gab es nur selten, wer es mit Erzieherinnen und Erziehern zu tun bekam, die sich liebevoll um ihre Schutzbefohlenen kümmerten, hatte Glück gehabt.

Auch heute noch sind Personlichkeiten, die sich für die Rechte ehemaliger Heimkinder einsetzen, rar gesät. Ein Beispiel dafür sei mit der niedersächsischen Landesbischöfin Dr. Käßmann genannt. Die Zwischenergebnisse ihrer Forschungen lösten im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestag bei den Zuhörerinnen und Zuhörern tiefe Betroffenheit aus.

Aber: Eigentlich sind aufwändige Studien gar nicht erforderlich. Viele wussten, wie brutal es in manchen kirchlichen Kinderheimen zuging. Gewalt war bei Gruppen mit 15 bis 35 Kindern auch kaum zu vermeiden. Eltern, die zwei oder drei Kinder haben, können sicherlich nachvollziehen, wie schwer es schlecht ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher mit so vielen Kindern gehabt haben.

Deshalb geschah dies: Die Aggressionen der Gruppe wurden auf so genannte „schwarze Schafe“ gelenkt, an ihnen tobte man sich aus. Das scheint sich die katholische Kirche bis heute nicht vorstellen zu können, sie reagiert weltfremd und völlig abgehoben. Schuld gibt sie nur häppchenweise zu, immer noch führt sie die Öffentlichkeit an der Nase herum und macht einen Bogen um das, was viele ehemalige Heimkinder seinerzeit ertragen mussten: Haben sie für Zwangsarbeit nicht getaugt, wurden sie als bemitleidenswerte Geschöpfe präsentiert – und schon flossen die nächsten Spendengelder.

Ausgenutzt wurden aber nicht nur die Heimkinder, auch den Einsatzwillen und den Gehorsam von Erzieherinnen und Erziehern machten sich die Kirchen zunutze. So wurden fragwürdige Gewinne gemacht. Die einen arbeiteten für einen „Gotteslohn“ und unter miesen Bedingungen, die anderen hielten die Hand auf.

Fazit: Immer noch mangelt es vielen Kirchenvertretern an den Tugenden, die sie so prächtig predigen können.

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